Spanien 24.11. - 28.11.2014

So schön langsam kommen wir aus den Bergen raus und in die La Mancha rein. Es folgt eine Burg nach der anderen. Unser Enkel Emil wäre begeistert! Wir auch! So beschließen wir unsere erste offroad-Fahrt zum Castillo de Haro hinauf. Leider ist es abgeschlossen, dafür haben wir einen wunderschönen Ausblick auf eine - für bayrische Verhältnisse - riesige Finca mit einer enormen Anzahl an Heuquadern!

In Belmonte sehen wir dann endlich die erste alte Windmühle! Don Quijote lässt grüßen! In Campo de Criptana übernachten wir nach einer etwas engen Durchfahrt durch das Dorf direkt oben an den Windmühlen. Nach feinen gegrillten Gambas gibt es noch einen romantischen Sonnenuntergang! Die angrenzenden Weinstöcke sind schon gelesen, aber die Olivenernte hat gerade erst begonnen. Zum Teil noch per Hand und mit Stöcken, aber wir haben auch Rüttler gesehen, die nicht so zart mit den alten Bäumen umgehen!

Heute ist eine Radtour über die Dörfer angesagt. Doch leider hat es nur 12 Grad und zudem dichten Nebel. Also alles anziehen und los. Es war eine fast mystische Stimmung zwischen den Wein- und Olivenfeldern durch. Ab und zu ein älterer Herr, der nach seinen Bäumen sieht und sonst nichts! In den Dörfern waren alle Jalousien runtergelassen, die Fenster vergittert und kaum ein Mensch auf der Straße. Gott sei Dank fanden wir in Miguel Esteban eine Bar zum Aufwärmen und mit leckeren Tapas. Auch im Vogelparadies an der Laguna de Salicor war nichts los und als es dann auch noch zu regnen begann, schauten wir, dass wir zügig zum Auto kamen. Bei dem Wetter reichen dann 50 km auch.

 

 

Wir fahren weiter in die Extremadura. Welch ein tolles Wort! So toll, wie auch die Region. Kleine malerische Orte, freundliche Menschen, die bei unseren Anblick zuerst große Augen bekommen und dann begeistert den Daumen hochrecken! Wir durchqueren riesige Eichenwälder, in denen sich die berühmten Iberico-Schweine verstecken. Einmal bekamen wir auch eine kleine Rotte zu Gesicht. Sie ernähren sich nur von den Eicheln und liefern dann nach ein paar Jahren einen sehr hochpreisigen Schinken - jamón bellota!

Auch in Consuegra konnten wir der Burg nicht widerstehen. Diese war aber wirklich sehr gut restauriert und innen auch noch mit Gegenständen der damaligen Zeit dekoriert. Interessant war auch der Besuch einer Windmühle, wo man das komplizierte Innere zum Betrieb endlich mal genau ansehen konnte.

Die Landschaft ändert sich schon wieder. Jetzt erinnert sie mehr an Kanada mit vielen Seen, bewaldete Hügel in herbstlichen Farben. wir wollen nach Guadelupe, nach Santiago de Compostella der bedeutendste Wallfahrtsort Spaniens. Die schwarze Jungfrau war allerdings sehr klein und hoch oben über dem Altar stehend geschützt von einen imposanten Eisengitter aus dem 16. Jahrhundert. Vielleicht wegen des regnerischen Wetters haben wir von den Pilgermassen nichts gesehen. Im ehemaligen Kloster befindet sich nun ein Parador-Hotel. In den zwei Kreuzgängen sind jetzt ein prachtvoller Speisesaal untergebracht und in dem anderen ist ein üppiger mediterraner Garten angelegt worden. ¡Muy bien!

Etwas südamerikanische Geschichte erfuhren wir in Trujillo, der Geburtsstadt von Francisco Pizarro, der einen großen Beitrag zum Untergang des Inkareichs leistete. Doch Trujillo ist auch berühmt für seine Backwaren. In einer Bäckerei, voll mit lauter süßen Köstlichkeiten, kauften wir je zwei klitzekleine Mandelküchlein und Minizöpfe. Sie waren sehr lecker! Doch bei 7,80 € hätte ich fast Herztropfen gebraucht!

 

Halbzeit unseres Urlaubs und und die Schmutzwäsche hat sich ganz schön angehäuft, also steuerten wir am Abend noch den Campingplatz in Cáceres an, der uns Waschmaschine und Trockner versprach.

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