Kurz nach der Grenze zu Bulgarien stellen wir uns bei Krapets etwas erhöht an den Strand. Wir müssen uns mal wieder ein bisschen erholen, gehen schwimmen, spazieren am Strand entlang und fahren mit dem Rad in die nächste Stadt Shabla zum Geldautomaten. Um die Hauptstraße mit den türkischen Lkw-Fahrern zu vermeiden, versuchen wir es über Umwege auf Feldwegen. Aber die sind mehr Feld als Weg, zurück bevorzugen wir dann doch Teer! Auf dem Weg zum nächsten Strand kommen wir durch Kavarna, wo wir uns auf dem Markt mit frischem Obst und Gemüse eindecken. Am Heros-Beach bei Topola finden wir einen kleinen Parkplatz nur wenige Meter runter zum Schwarzen Meer. Das Wasser ist glasklar und hat laut meinem Bratenthermometer 20°, also alles bestens, wenn wir nur einen Sonnenschirm hätten! Aber der Lkw schmeißt ja meist genug Schatten. Die Abende verbringen wir in einer netten Strandbar mit kaltem Weißwein und Bier.
Jetzt geht es weg vom Meer mit einem kurzen Abstecher zum Felsenkloster Aladija, wo man am Parkplatz bestes Wasser bunkern kann, zuerst auf übler Schlaglochstraße, dann auf Autobahn nach Prowadia. Nun führt uns eine sehr steile und enge Schotterstraße hinauf zur Ovech-Festung. Da sind wir natürlich die einzigen! Am frühen Abend steigen wir hinauf und genießen die Aussicht zwischen Steingräbern, Zisternen und alten Karrenspuren.
Unser nächstes Ziel ist das Hochplateau über Shumen, wo das schon von weitem sichtbare „Monument zur Gründung des bulgarischen Staates“ steht. Ein gewaltiger Betonbau mit riesigen, groben Steinfiguren, Köpfen, Pferden, Inschriften und dunkle, große Mosaiken wegen der Christianisierung. Muss man mal gesehen haben. Allerdings ist es so heiß, dass wir nur von einem Schatten in den nächsten flüchten.
An einem See werde ich von einer älteren Dame zum Kirschenpflücken in ihrem Garten eingeladen. Sie spricht ganz gut deutsch, weil sie in der Rente fünf Jahre in Deutschland als Pflegerin gearbeitet hat. Mit zwei großen Schüsseln Kirschen und einem guten Gespräch werde ich herzlich von ihr verabschiedet. In Velika Tarnovo, der alten Hauptstadt, laufen wir durch die Stadt auf der Suche nach Brot, werden aber nicht fündig und kehren stattdessen in einer Bar ein, wo es ein eiskaltes Bier und einen warmen Wein gibt. Tja, das ist heute nichts, aber wir werden später noch mit einer netten Lichtshow an der Festung belohnt!
Durch schöne Berglandschaft fahren wir rauf auf den Shipka-Pass, trinken schnell einen Cappuccino, aber hinauf zum Monument ist es uns zu heiß. Macht nichts, wir waren eh schon mal da. Und der nächste Betonklotz wartet ja schon auf uns. Auf dem Gipfel des Buzludzha steht das Ufo-ähnliche Riesenmonument der Kommunisten. Der Zerfall ist sehr deutlich zu sehen, Zutritt ist verboten, was auch von einem Posten überwacht wird. Am Abend treffen noch zwei Reisepaare ein, Italiener, die aus Indien kommen und Birgit und Max aus Bayern, die im Iran waren. Es wird ein netter Abend! Hier oben ist die Hitze besser verträglich und wir bleiben noch, machen Spaziergänge und lesen. Wir bekommen noch ein spektakuläres Gewitter mit extremem Starkregen und einem heftig schaukelndem Lkw. Ich bin froh, als es vorbei ist!
Über Kazanlak fahren wir durchs Rosental, das uns aber enttäuscht. Denn die wenig verbliebenen Rosenfelder sind schon fast verblüht und der Rest sind wie immer Getreide- oder Sonnenblumenfelder. An einem Fluss, ca, 30 km vor Plovdiv, bleiben wir über Nacht, aber die 30 cm Wasser taugen nicht wirklich zum Abkühlen. Am nächsten Vormittag regnet es, aber dadurch wird es nur schwül. In Plovdiv hat sich in den letzten acht Jahren nicht viel verändert. Es gefällt uns noch genauso gut, die Freßmeile hat sich vergrößert. Aber in der Fußgängerzone gibt es so gut wie keine Leerstände, trotz der Malls außen rum.
Die extreme Hitze macht uns immer mehr zu schaffen, so dass wir kaum was unternehmen. Die Erdpyramiden von Stob nur von unten und zum Rila-Kloster auch mit dem Auto, nicht wie geplant mit dem Rad. Ja, da sind wir nicht allein, aber die Masse verläuft sich und das Kloster ist einfach traumhaft schön. Das WC ist allerdings ein olfaktorisches Erlebnis! Die Mekitsa (Auszogne) mit Zucker und noch heiß gegessen entschädigen dafür. Bis zur rumänischen Grenze suchen wir uns immer Seen zum Übernachten, so können wir uns wenigstens beim Baden abkühlen.
Eine lange heiße Fahrt durch riesige Getreidefelder und den ewig langen Dörfern führt uns nach Craiova, denn wir brauchen unbedingt einen Waschsalon. Schön kühl da drinnen! Den Lkw parken wir dann neben einem Fußballstadion und gehen am Abend noch in die Stadt zum Essen. Für mich gibt es Sarmale (rumänische Krautwickerl) mit saurer Sahne und Kartoffeln. Sehr lecker! Zu einem Absacker noch in eine Kneipe mit Wasserventilatoren! Das ist dann einigermaßen verträglich. Es ist 23:00 und es hat noch immer 30°.
Nördlich von Hunedoara befinden sich die „Giardini di Zoe“, ein parkähnlicher angelegter Garten auf einem kupierten Gelände, der von einem Italiener gebaut wurde und sich so seine italienische Heimat nahebrachte. Statuen, Springbrunnen, mit Buchs gesäumte Pfade, Rosen, viele Sommerblüher, einfach sehr schön! Im kleinen Café gibt es für uns ein kühles Eis.
In Arad kapitulieren wir dann vollends vor der Hitze, flüchten in der wohl schönen Stadt mit ihren Prachtbauten in diverse Cafés, ein Thermometer zeigt 41° an. Erträglich wird es erst am Stadtrand auf einem Klosterparkplatz, nachdem ein Gewitter mit ordentlich Regen niedergeht. Überall ist Stromausfall, nur bei den Hubers nicht!
Bei Borş, nähe der ungarischen Grenze, finden wir noch ein Plätzchen an einem Fluss zum Erholen. Mir hat es die abenteuerliche Hängebrücke angetan, Wolfgang beobachtet die diversen Möglichkeiten der Flussquerung, zu Fuß, Huckepack, mit Pferdekarren.
Nun wieder schnellstmögliche Ungarndurchquerung und wieder in die Slowakei. Diesmal führt uns der Weg durch die niedere Tatra, über kleine Pässe und durch schmucke Dörfer. Doch wir wollen an den Mikulasc-Stausee. Endlich wieder Wasser. Um den radeln wir dann großzügig rum, entdecken noch mal eine Artikularkirche, noch schöner als die in Hronsek und ergattern in einer Marina ein sauteures Steckerleis. Leider habe ich mir beim Baden im See einen spitzen Stein eingetreten. Ich habe ihn zwar rausoperiert, kann aber nicht auftreten. Somit fällt die Stadtbesichtigung von Kromeriŝž aus und wir radeln stattdessen an der Moravia entlang. Bei einem kleinen Kiosk gibt es sehr gute, selbst gemachte Erdbeerlimonade!
Heute haben wir die längste Fahrstrecke dieser Reise: 275 km! Nur ein Stopp zum Baden und dann auf den bekannten Platz in Písek bei den Sportstätten. Von da ist es auch nur ein Katzensprung auf die Halbinsel in der Otava, wo es einen netten Biergarten gibt. Und dann folgt die heißeste Nacht der Reise: Wolfgang verbringt sie auf der Treppe draußen in der Hoffnung auf einen Luftzug. Eigentlich haben wir nur mehr 115 km nach Hause, aber wir machen heute noch die letzte Radtour vorbei an den vielen Seen und durch die hübschen Dörfer, auch der Biergarten muss noch mal besucht werden, bevor wir morgen dann endgültig heimfahren!
Kurzes Fazit: Es hat uns sehr gut gefallen, wir haben viele neue Orte und Sachen entdeckt, aber auch bekanntes. In den besuchten Ländern – bis auf Ungarn – kann man sich sehr gut versorgen, lecker und preiswert Essen gehen und vor allem Trinken. Die Landschaft ist überall toll, klar gibt es Industrien, aber da muss man ja nicht bleiben und das Müllproblem hat man weitgehend im Griff. Freistehen ist gar kein Problem , wir waren nicht einmal auf einem Campingplatz, sog. Stellplätze gibt es eh nicht. Wir können es nur empfehlen!
In Rumänien angekommen entern wir erst mal einen Carrefour um leckere Lebensmittel einzukaufen, bevor wir uns an einem See im Nordosten niederlassen. Eine schweißtreibende Radtour über die Dörfer, aber leider ohne Machete, führt uns durch urige Dörfer, aber kein Café weit und breit. Ein Penny rettet uns mit Steckerleis. Viel Zeit verbringen wir im Bărsana-Kloster, das uns mit den vielen, blumengeschmückten Gebäuden im traditionellen Stil, obwohl es erst vor ca. 30 Jahren erbaut wurde, in seinen Bann zieht. Dazu trägt natürlich bei, dass der Gottesdienst per Lautsprecher über das gesamte Gelände übertragen wird.
Danach verlassen wir die Maramureş und gelangen über den mit seinen durch Skilifte und vielen Baustellen verschandelten Prislop-Pass in die Bukowina. Die Landschaft wird nun offener, die Berge hügeliger und neben den traditionellen Holzhäusern finden sich schon sehr viele Betonklötze. Mit dem Rad geht es zu zwei Moldauklöstern: Voroneţ, berühmt wegen seiner blauen Farbe und Humor. Sehr ähnlich wird auf beiden in mehr oder weniger gut erhaltenen Fresken die Schöpfungsgeschichte, das Jüngste Gericht, Kreuzfahrten u. v. m. dargestellt. Nervig sind die lautstarken, spanischen Reisegruppen.
Im Ceahlău-Gebirge machen wir drei Tage „Urlaub“ am Lacul Izvorul. Das Wetter ist super, angenehm warm und es regnet nur bei einer Radtour über eh schon schwieriges Terrain. Die berühmte Bicaz-Schlucht lassen wir links liegen, fahren durch eine brettlebene, karge Landschaft, wo es außer riesigen, bewässerten Getreide- oder Sonnenblumenfeldern nicht zu sehen gibt, an die Donau nach Brăila. Das drohende Unwetter bringt eine besondere Stimmung in die Stadt, aber wir kommen nach einem leckeren Restaurantbesuch trockenen Fußes zum Lkw.
Von hier ist es nicht mehr weit ins Donaudelta. Im letzten befahrbaren Ort Murighiol gibt es für uns einen tollen Platz direkt am See. Das abendliche Froschkonzert ist einmalig! Am nächsten Morgen geht ein bombastisches Gewitter nieder, der Lkw hat arg gewackelt und im Ort ist Stromausfall und es gibt riesige Wasserlachen. Fantastisch ist Fischsuppe mit allem drum und dran in einer Agripensiun.
Bei einer Bootstour im Delta sehen wir Schwäne, Reiher, Kormorane, Albatrosse, Pelikane, Adler, Haubentaucher, Eisvögel, Seeschwalben, Falken und noch mehr. Auch ausgedehnte Seerosenfelder, Schilf ohne Ende,, alte Bäume und Fischerdörfer sind toll anzusehen. Doch leider werde ich seekrank, so dass der Bootsführer mit Zustimmung der beiden anderen Passagiere, die Tour nach zwei Stunden vorzeitig abbricht. Am Abend geht es mir wieder gut und ich kann schon wieder einen Sundowner zu mir nehmen! Es wird zunehmend heißer und wir fahren mit ein paar Stopps an der Küste entlang zur bulgarischen Grenze. Rumänische Badeorte sind gar nichts für uns.
Kurz nach der Grenze zu Bulgarien stellen wir uns bei Krapets etwas erhöht an den Strand. Wir müssen uns mal wieder ein bisschen erholen, gehen schwimmen, spazieren am Strand entlang und fahren mit dem Rad in die nächste Stadt Shabla zum Geldautomaten. Um die Hauptstraße mit den türkischen Lkw-Fahrern zu vermeiden, versuchen wir es über Umwege auf Feldwegen. Aber die sind mehr Feld als Weg, zurück bevorzugen wir dann doch Teer! Auf dem Weg zum nächsten Strand kommen wir durch Kavarna, wo wir uns auf dem Markt mit frischem Obst und Gemüse eindecken. Am Heros-Beach bei Topola finden wir einen kleinen Parkplatz nur wenige Meter runter zum Schwarzen Meer. Das Wasser ist glasklar und hat laut meinem Bratenthermometer 20°, also alles bestens, wenn wir nur einen Sonnenschirm hätten! Aber der Lkw schmeißt ja meist genug Schatten. Die Abende verbringen wir in einer netten Strandbar mit kaltem Weißwein und Bier.
Jetzt geht es weg vom Meer mit einem kurzen Abstecher zum Felsenkloster Aladija, wo man am Parkplatz bestes Wasser bunkern kann, zuerst auf übler Schlaglochstraße, dann auf Autobahn nach Prowadia. Nun führt uns eine sehr steile und enge Schotterstraße hinauf zur Ovech-Festung. Da sind wir natürlich die einzigen! Am frühen Abend steigen wir hinauf und genießen die Aussicht zwischen Steingräbern, Zisternen und alten Karrenspuren.
Unser nächstes Ziel ist das Hochplateau über Shumen, wo das schon von weitem sichtbare „Monument zur Gründung des bulgarischen Staates“ steht. Ein gewaltiger Betonbau mit riesigen, groben Steinfiguren, Köpfen, Pferden, Inschriften und dunkle, große Mosaiken wegen der Christianisierung. Muss man mal gesehen haben. Allerdings ist es so heiß, dass wir nur von einem Schatten in den nächsten flüchten.
An einem See werde ich von einer älteren Dame zum Kirschenpflücken in ihrem Garten eingeladen. Sie spricht ganz gut deutsch, weil sie in der Rente fünf Jahre in Deutschland als Pflegerin gearbeitet hat. Mit zwei großen Schüsseln Kirschen und einem guten Gespräch werde ich herzlich von ihr verabschiedet. In Velika Tarnovo, der alten Hauptstadt, laufen wir durch die Stadt auf der Suche nach Brot, werden aber nicht fündig und kehren stattdessen in einer Bar ein, wo es ein eiskaltes Bier und einen warmen Wein gibt. Tja, das ist heute nichts, aber wir werden später noch mit einer netten Lichtshow an der Festung belohnt!
Durch schöne Berglandschaft fahren wir rauf auf den Shipka-Pass, trinken schnell einen Cappuccino, aber hinauf zum Monument ist es uns zu heiß. Macht nichts, wir waren eh schon mal da. Und der nächste Betonklotz wartet ja schon auf uns. Auf dem Gipfel des Buzludzha steht das Ufo-ähnliche Riesenmonument der Kommunisten. Der Zerfall ist sehr deutlich zu sehen, Zutritt ist verboten, was auch von einem Posten überwacht wird. Am Abend treffen noch zwei Reisepaare ein, Italiener, die aus Indien kommen und Birgit und Max aus Bayern, die im Iran waren. Es wird ein netter Abend! Hier oben ist die Hitze besser verträglich und wir bleiben noch, machen Spaziergänge und lesen. Wir bekommen noch ein spektakuläres Gewitter mit extremem Starkregen und einem heftig schaukelndem Lkw. Ich bin froh, als es vorbei ist!
Über Kazanlak fahren wir durchs Rosental, das uns aber enttäuscht. Denn die wenig verbliebenen Rosenfelder sind schon fast verblüht und der Rest sind wie immer Getreide- oder Sonnenblumenfelder. An einem Fluss, ca, 30 km vor Plovdiv, bleiben wir über Nacht, aber die 30 cm Wasser taugen nicht wirklich zum Abkühlen. Am nächsten Vormittag regnet es, aber dadurch wird es nur schwül. In Plovdiv hat sich in den letzten acht Jahren nicht viel verändert. Es gefällt uns noch genauso gut, die Freßmeile hat sich vergrößert. Aber in der Fußgängerzone gibt es so gut wie keine Leerstände, trotz der Malls außen rum.
Die extreme Hitze macht uns immer mehr zu schaffen, so dass wir kaum was unternehmen. Die Erdpyramiden von Stob nur von unten und zum Rila-Kloster auch mit dem Auto, nicht wie geplant mit dem Rad. Ja, da sind wir nicht allein, aber die Masse verläuft sich und das Kloster ist einfach traumhaft schön. Das WC ist allerdings ein olfaktorisches Erlebnis! Die Mekitsa (Auszogne) mit Zucker und noch heiß gegessen entschädigen dafür. Bis zur rumänischen Grenze suchen wir uns immer Seen zum Übernachten, so können wir uns wenigstens beim Baden abkühlen.
Eine lange heiße Fahrt durch riesige Getreidefelder und den ewig langen Dörfern führt uns nach Craiova, denn wir brauchen unbedingt einen Waschsalon. Schön kühl da drinnen! Den Lkw parken wir dann neben einem Fußballstadion und gehen am Abend noch in die Stadt zum Essen. Für mich gibt es Sarmale (rumänische Krautwickerl) mit saurer Sahne und Kartoffeln. Sehr lecker! Zu einem Absacker noch in eine Kneipe mit Wasserventilatoren! Das ist dann einigermaßen verträglich. Es ist 23:00 und es hat noch immer 30°.
Nördlich von Hunedoara befinden sich die „Giardini di Zoe“, ein parkähnlicher angelegter Garten auf einem kupierten Gelände, der von einem Italiener gebaut wurde und sich so seine italienische Heimat nahebrachte. Statuen, Springbrunnen, mit Buchs gesäumte Pfade, Rosen, viele Sommerblüher, einfach sehr schön! Im kleinen Café gibt es für uns ein kühles Eis.
In Arad kapitulieren wir dann vollends vor der Hitze, flüchten in der wohl schönen Stadt mit ihren Prachtbauten in diverse Cafés, ein Thermometer zeigt 41° an. Erträglich wird es erst am Stadtrand auf einem Klosterparkplatz, nachdem ein Gewitter mit ordentlich Regen niedergeht. Überall ist Stromausfall, nur bei den Hubers nicht!
Bei Borş, nähe der ungarischen Grenze, finden wir noch ein Plätzchen an einem Fluss zum Erholen. Mir hat es die abenteuerliche Hängebrücke angetan, Wolfgang beobachtet die diversen Möglichkeiten der Flussquerung, zu Fuß, Huckepack, mit Pferdekarren.
Nun wieder schnellstmögliche Ungarndurchquerung und wieder in die Slowakei. Diesmal führt uns der Weg durch die niedere Tatra, über kleine Pässe und durch schmucke Dörfer. Doch wir wollen an den Mikulasc-Stausee. Endlich wieder Wasser. Um den radeln wir dann großzügig rum, entdecken noch mal eine Artikularkirche, noch schöner als die in Hronsek und ergattern in einer Marina ein sauteures Steckerleis. Leider habe ich mir beim Baden im See einen spitzen Stein eingetreten. Ich habe ihn zwar rausoperiert, kann aber nicht auftreten. Somit fällt die Stadtbesichtigung von Kromeriŝž aus und wir radeln stattdessen an der Moravia entlang. Bei einem kleinen Kiosk gibt es sehr gute, selbst gemachte Erdbeerlimonade!
Heute haben wir die längste Fahrstrecke dieser Reise: 275 km! Nur ein Stopp zum Baden und dann auf den bekannten Platz in Písek bei den Sportstätten. Von da ist es auch nur ein Katzensprung auf die Halbinsel in der Otava, wo es einen netten Biergarten gibt. Und dann folgt die heißeste Nacht der Reise: Wolfgang verbringt sie auf der Treppe draußen in der Hoffnung auf einen Luftzug. Eigentlich haben wir nur mehr 115 km nach Hause, aber wir machen heute noch die letzte Radtour vorbei an den vielen Seen und durch die hübschen Dörfer, auch der Biergarten muss noch mal besucht werden, bevor wir morgen dann endgültig heimfahren!
Kurzes Fazit: Es hat uns sehr gut gefallen, wir haben viele neue Orte und Sachen entdeckt, aber auch bekanntes. In den besuchten Ländern – bis auf Ungarn – kann man sich sehr gut versorgen, lecker und preiswert Essen gehen und vor allem Trinken. Die Landschaft ist überall toll, klar gibt es Industrien, aber da muss man ja nicht bleiben und das Müllproblem hat man weitgehend im Griff. Freistehen ist gar kein Problem , wir waren nicht einmal auf einem Campingplatz, sog. Stellplätze gibt es eh nicht. Wir können es nur empfehlen!
In Rumänien angekommen entern wir erst mal einen Carrefour um leckere Lebensmittel einzukaufen, bevor wir uns an einem See im Nordosten niederlassen. Eine schweißtreibende Radtour über die Dörfer, aber leider ohne Machete, führt uns durch urige Dörfer, aber kein Café weit und breit. Ein Penny rettet uns mit Steckerleis. Viel Zeit verbringen wir im Bărsana-Kloster, das uns mit den vielen, blumengeschmückten Gebäuden im traditionellen Stil, obwohl es erst vor ca. 30 Jahren erbaut wurde, in seinen Bann zieht. Dazu trägt natürlich bei, dass der Gottesdienst per Lautsprecher über das gesamte Gelände übertragen wird.
Danach verlassen wir die Maramureş und gelangen über den mit seinen durch Skilifte und vielen Baustellen verschandelten Prislop-Pass in die Bukowina. Die Landschaft wird nun offener, die Berge hügeliger und neben den traditionellen Holzhäusern finden sich schon sehr viele Betonklötze. Mit dem Rad geht es zu zwei Moldauklöstern: Voroneţ, berühmt wegen seiner blauen Farbe und Humor. Sehr ähnlich wird auf beiden in mehr oder weniger gut erhaltenen Fresken die Schöpfungsgeschichte, das Jüngste Gericht, Kreuzfahrten u. v. m. dargestellt. Nervig sind die lautstarken, spanischen Reisegruppen.
Im Ceahlău-Gebirge machen wir drei Tage „Urlaub“ am Lacul Izvorul. Das Wetter ist super, angenehm warm und es regnet nur bei einer Radtour über eh schon schwieriges Terrain. Die berühmte Bicaz-Schlucht lassen wir links liegen, fahren durch eine brettlebene, karge Landschaft, wo es außer riesigen, bewässerten Getreide- oder Sonnenblumenfeldern nicht zu sehen gibt, an die Donau nach Brăila. Das drohende Unwetter bringt eine besondere Stimmung in die Stadt, aber wir kommen nach einem leckeren Restaurantbesuch trockenen Fußes zum Lkw.
Von hier ist es nicht mehr weit ins Donaudelta. Im letzten befahrbaren Ort Murighiol gibt es für uns einen tollen Platz direkt am See. Das abendliche Froschkonzert ist einmalig! Am nächsten Morgen geht ein bombastisches Gewitter nieder, der Lkw hat arg gewackelt und im Ort ist Stromausfall und es gibt riesige Wasserlachen. Fantastisch ist Fischsuppe mit allem drum und dran in einer Agripensiun.
Bei einer Bootstour im Delta sehen wir Schwäne, Reiher, Kormorane, Albatrosse, Pelikane, Adler, Haubentaucher, Eisvögel, Seeschwalben, Falken und noch mehr. Auch ausgedehnte Seerosenfelder, Schilf ohne Ende,, alte Bäume und Fischerdörfer sind toll anzusehen. Doch leider werde ich seekrank, so dass der Bootsführer mit Zustimmung der beiden anderen Passagiere, die Tour nach zwei Stunden vorzeitig abbricht. Am Abend geht es mir wieder gut und ich kann schon wieder einen Sundowner zu mir nehmen! Es wird zunehmend heißer und wir fahren mit ein paar Stopps an der Küste entlang zur bulgarischen Grenze. Rumänische Badeorte sind gar nichts für uns.
Hiasl ist wieder unterwegs!
Nach einer langen krankheitsbedingten Pause machen wir uns auf den Weg nach Osteuropa. Es macht uns viel Spaß durch Tschechien und die Slowakei zu fahren, durch die wunderschönen Alleen und durch die saftig-grüne Hügellandschaft. Wir übernachten meist in kleineren Städten wie Písek, Telč und Blansko. Von dort erkunden wir die Gegend auf gut ausgeschilderten Radwegen die Umgebung. Blansko ist im Mährischen Karst und es geht die Mocaka-Schlucht mit vielen Höhlen durch einen wilden Naturpark steil mit den Bikes rauf und runter. Die meisten anderen Touristen bevorzugen die Fahrt mit der Seilbahn! In Olomouc laufen wir die Sehenswürdigkeiten wie Uhrturm, Dreifaltigkeitssäule, Altstadt, Burg, Wenzelsdom und den botanischen Garten ab, bevor wir unseren Hochzeitstag bei einem leckeren nepalesischen Restaurant ausklingen lassen. Interessant ist auch die Infrastruktur an einem Badesee bei Hodslavice: eine Holzsäule mit USB-Anschlüssen, Stecker für Kühlboxen, Lademöglichkeiten für E-Bikes und ein offenes WLAN! In Rožnov schauen wir uns das „Walachische Dorf“ in einem Freilichtmuseum an. Die knapp 30 Holzhäuser, meist um die 150 Jahre alt, geben einen guten Einblick über das sehr karge Leben damals. Das erste Highlight in der Slowakei ist dann Čičmany, wo der ganze Ort aus Holzhäusern mit weißen Ornamenten besteht, sehr schön! Bei einer Radtour kommen wir leider an einem schweren Motorradunfall vorbei. Nach Hronsek fahren wir wegen einer Artikularkirche aus Holz. Super ist auch der Stellplatz am Fluss und die einzige, offene Kneipe! Banska Bystrica besticht durch sein italienisches Flair, wobei das tolle Wetter auch nicht ganz unbeteiligt ist. In der Hohen Fatra geht es an großen, modernen Skigebieten vorbei nach Vlkolinec mit seinen vielen, bunten Holzhäusern, aber nur mehr ca. 50 Einwohnern. Lange sitzen wir in einem winzigen Café, genießen die Sonne und dazu Bossa Nova! Schon von weitem sieht man die Zipser Burg, wo wir auch prima auf dem oberen Parkplatz übernachten können. Leider wird gerade renoviert, so dass wir nur einen kleinen Teil besichtigen können, aber alleine schon die Außenanlagen sind beeindruckend. Trebišov ist die letzte Station in der Slowakei. Roma prägen das Stadtbild und der große, schattige Stadtpark. Bei zunehmender Hitze wird sowas immer wichtiger. Viel Nerven kostet uns dann das Buchen der ungarischen Maut. Wir suchen uns die kürzest mögliche Strecke. Aber auch da kosten die 80 km bemautete Straße für uns 21,60€. Nein, Ungarn mag ich nicht. Halsabschneider und immer unfreundlich.